Unter den Linden 7 | Schlosskirche Buch
Schuke & St. Marien | | Evg. Kirche Berlin Karlshorst
Mit der Untersuchung der Bucher Orgel wurde die Firma Schuke, Potsdam, betraut. War Hans Joachim Schuke zunächst davon ausgegangen, eine Orgel von dem berühmten Joachim Wagner vor sich zu haben, fand er 1934 lt. Gutachten an einer Subbass-Pfeife die Aufschrift „Migendt 1756“ angebracht. Das Holz der Subbass-Pfeiffen war allgemein sehr wurmstichig und als nicht erhaltenswert erachtet. Wo ist diese wichtige Aufschrift verblieben, müssen wir heute fragen; rätselhaft die Jahreszahl 1756. Eine Zuordnung der Orgel zum Wagner-Meisterschüler Peter Migendt scheint hiermit gegeben. Gemessen an Wagnerschen Dispositionsgrundsätzen stellte Schuke fest: „Man hat ihr[der Orgel] mit Ausnahme der Posaune 16´ sämtliche Zungenregister (....) genommen. Hierdurch hat das Werk an Glanz und Kraft eine große Einbuße erlitten.“
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Links: Johann Heinrich Hintze, Nikolaikirche von Westen. Mitte: Die Ruine der Nikolaikirche nach dem Einsturz im Jahr 1949, aufgenommen 1951. Rechts: Die Westfassade der Nikolaikirche mit den neuen Turmspitzen. Quelle aller drei Bilder: wikipedia.de Bitte klicken Sie auf ein Bild um es vergrößert zu betrachten. |
1938/1939 wurde die Orgel in Buch – die Kirche brannte im Zweiten Weltkrieg aus - abgebaut: Windladen, Mechanik und Pfeifen kamen in die Werkstatt Schuke nach Potsdam und überdauerten hier die Kriegswirren. Zu Anfang des Krieges waren die Renovierungsarbeiten an der St. Nicolai-Kirche eingestellt. So wurden Prospekt samt Prospektpfeifen und das Gehäuse in einem Seitenschiff der St. Marien-Kirche aufgestellt, doch im Jahr 1943 von Mitarbeitern des Instituts für Denkmalpflege vorsorglich im Keller der Berliner Münze sichergestellt. Nach 1945 Einlagerung in der alten Sakristei der St. Marien-Kirche.