1755 erbaut für Prinzessin Anna Amalia von Preußen
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Orgelbauer

 

Gottfried Silbermann
1683-1753

 

Gilt als zentrale Persönlichkeit der Orgelbaugeschichte. Er wurde im Orgelbau geprägt im heimatlichen Sachsen, dann bei seinem Bruder Andreas im Elsaß und später in Frankreich. 1711 ließ er sich in Freiberg als sächsischer Orgelbauer nieder und genoss bald hohen Ruhm. 1768 rühmt Johann Friedrich Agricola seine "vortreffliche Sauberkeit, Güte und Dauerhaftigkeit, der Materialien sowol als der Arbeit, ..., die ungemein prächtige und volle Intonation, die überaus leicht und bequem zu spielenden Claviere". Nach einem reichen Schaffensleben starb Silbermann im Jahr 1753.

 

Joachim Wagner
1690-1749

 


Geboren 1690, arbeitete in den Jahren 1717-1719 als Geselle in Silbermanns Orgelbauwerkstatt. Über seine vorherige Ausbildung, eventuell bei dem aus der Schnitgerschule stammenden Matthias Hartmann in Magdeburg, ist nichts Näheres bekannt. Der Bau seines Meisterstückes, der Berliner St.-Marien-Orgel im Jahr 1720, begründete den Ruhm der Berliner Werkstatt, die von Jahr zu Jahr wuchs. Wagner baute in seinen fast 30 Schaffensjahren um die 50 Instrumente. Die Linie Frankreich – Silbermann – Wagner zeigt sich in vielen Details wie z. B. weit-mensurierten Terzen, tiefliegenden Klangkronen, Zungenstimmen. Alle Silbermanneinflüsse aber sind in der Wagnerschule weiterentwickelt zu einem besonders facettenreichen Klang, zu neuen technischen Lösungen und vor allem auch zu grandiosen Orgelprospektgestaltungen.

 

Peter Migendt
um 1703-1767

 

1703 in Birthälm, Siebenbürgen, geboren. Ab 1731 ist Migendt als Geselle in der Werkstatt Wagners nachweisbar, wo er 17 Jahre als einer der wichtigsten Mitarbeiter wirkte. Er arbeitete im Auftrag Wagners eigenständig an großen Orgelbauten, z. B. dem Orgelneubau im Trondheimer Dom in Norwegen. Dass er 1740 unabhängig von Wagner einen Orgelbauvertrag mit St. Nicolai Spandau abschließen konnte, zeigt, welch großes Vertrauen wohl zwischen diesen beiden Orgelbauern bestand. Mit dem Tod Wagners im Jahr 1749 übernahm Peter Migendt dessen Werkstatt. Er selber starb am 19. September 1767.

Migendts Orgeln sind weitgehend nicht mehr erhalten. Einzige erhaltene Orgel neben der Amalien-Orgel ist die Orgel zu Ringenwalde bei Templin (1760), die sehr restaurierungsbedürftige kleine Schwester unserer Orgel, der wir partnerschaftlich verbunden sind.

 

Ernst Marx
1728 – 1799

 

Ernst Marx arbeitete als Geselle bei Peter Migendt. Es ist nicht bewiesen, dass er vorher bei Wagner in der Ausbildung war, doch Ein Schriftstück bekundet, dass er und Gottfried Hildebrandt "die alleinigen Künstler sind welche zur Silbermannschen Schule gehoren, ... Beide sind Schüler des berühmten Wagners, ...". Migendt und Marx arbeiteten spätestens seit 1755 als ebenbürtige Orgelbauer nebeneinander in der Migendtschen Werkstatt. Diese Werkstattgemeinschaft erschwert eine genaue Zuordnung des Baues der Amalien-Orgel. 1756 heiratete Ernst Marx die Schwester von Migendts Frau. Marx baute 1776 die zweite Orgel der Prinzessin für ihr Palais in der Wilhelmstraße, die er nach dem Tod der Prinzessin auch in die Reformierte Kirche Frankfurt umsetzte. Dabei veränderte er übrigens die Disposition der Orgel, so dass sie – angereichert mit Zungenstimmen – sich besser als Kirchenorgel eignete. Interessant für die Diskussion der "Zungenfrage" an der Amalien-Orgel!

 

Hans Joachim Schuke
1908 – 1979

Er kam dank seines Vaters Karl Alexander Schuke (1870-1933) mit der historisch orientierten Reformbewegung um Jahnn und Schweitzer in Kontakt und setzte sich recht bald für die Wiedereinführung der mechanisch traktierten Schleiflade ein. Als Fachmann für historische Orgeln wurde ihm die Restaurierung der Orgel übertragen.

 

Matthias Schuke
geb. 1955

Er kam dank seines Vaters Karl Alexander Schuke (1870-1933) mit der historisch orientierten Reformbewegung um Hans Henny Jahnn und Albert Schweitzer in Kontakt und setzte sich recht bald für die Wiedereinführung der mechanisch traktierten Schleiflade ein. Als Fachmann für historische Orgeln wurde ihm die Umsetzung der Amalien-Orgel in die Kirche Karlshorst übertragen.
Sein Sohn Matthias Schuke schloss im Jahr 1977 seine Ausbildung in der väterlichen Werkstatt ab. 1988 folgte die Meisterprüfung. Seit 1990 ist Matthias Schuke nach Reprivatisierung Inhaber und Geschäftsführer der Alexander Schuke Potsdam Orgelbau GmbH. Bedeutende Neubauten und Restaurierungen und Pflege historischer Instrumente gehören zum Spektrum der Firma.

 

Kristian Wegscheider
geb. 1955

Kristian Wegscheider wurde in den Jahren 1975 bis 1978 in der Orgelbaufirma Jehmlich/Dresden ausgebildet. Ein Fernstudium zur Restaurierung von Musikinstrumenten sowie die Meisterprüfung 1990 schlossen sich an. Bis zur Gründung einer eigenen Werkstatt im Jahr 1989 war er Leiter der Restaurierungsabteilung im Orgelbau Jehmlich.
Seit 1990 konnte sich Kristian Wegscheider vor allem als Restaurator historischer Instrumente, vornehmlich des Barock, einen Namen machen.

Zu den bedeutendsten Restaurierungen der Firma Wegscheider gehören die Orgel der St.-Nikolai-Kirche Stralsund, die Stellwagen-Orgel der Stralsunder Marienkirche, die Amalien-Orgel der Kirche Zur Frohen Botschaft Berlin-Karlshorst und die Silbermann-Orgel der Katholischen Hofkirche Dresden.

 


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