RESTAURIERUNGSFAHRPLAN
2003
Gründung des Förderkreises Amalien-Orgel e.V.

2004
Aufnahme der Arbeit durch die Orgelexpertenkommission Februar

2008
Beschlussfassung des Gemeindekirchenrates der Paul-Gerhardt-Gemeinde Lichtenberg für die Restaurierung durch die Orgelbauwerkstatt Wegscheider, Dresden

Dezember 2008
Die Finanzierung ist gesichert / Auftragserteilung

9. September 2009
Abschiedskonzert an der Amalien-Orgel und anschließender Abbau September

2010
Aufbau der Orgel und Intonationsarbeiten

10. Dezember 2010


Klangbeispiele


Kantorin Beate Kruppke
Die Defekte der Orgel
am 29. April 2009

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CD-Bestellungen
1755 erbaut für Prinzessin Anna Amalia von Preußen
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Der Prospekt

Einleitung   |   Zustandsanalyse   |   Farbarchäologische Untersuchungen   |   Restaurierung

Im Folgenden werden Texte aus der Zustandsanalyse durch Restauratorin Hilke Frach-Renner wiedergegeben.

 

  Über der Westempore erhebt sich der ca. 6,00 m hohe, ca. 4,60 m breite und 2,80 m tiefe Orgelprospekt, der im Wesentlichen original aus der Rokoko-Zeit erhalten ist. Die Architektur ist gut in das Gewölbe eingepasst. Der Prospektaufbau zeigt zwei relativ große Seitentürme und einen relativ kleinen Mittelturm, der zusammen mit den Zwischenfeldern von einem relativ dominierenden Mittelgesims zusammengehalten wird. Die klassische Profilierung mit Karnis, Platte, Kehle, Viertel- und Halbstab wiederholt sich auf allen Ebenen.


Standort der Amalien-Orgel in der Schlosskirche Berlin Buch.

Der leichte barocke Schwung der Gesimse wiederholt sich in den Prospektpfeifen und im Schleierwerk. Von auffallender bildplastischer Qualität ist das höfische Schnitzwerk, das die Prospektpfeifen umspielt und mit 3,20 m hohen Rocaillen die Seiten des Obergehäuses begrenzt. In der Erbauungszeit waren die oberen Abschlussgesimse der Türme mit Schnitzereien verziert.

Den Übergang vom Ober- zum Untergehäuse bilden unterhalb des Hauptgesimses feingliedrige Rocaillen. Als Bekrönung des Spieltisches - über den Türen – prangt eine mit besonders fein ausgearbeiteten Kreidegravuren verzierte Kartusche. Das mit einer (teilweise) polierten Polimentvergoldung gefasste Schnitzwerk umfasst 30 Teile mit Maßen von 15 cm Höhe bis 3,20 m. Stefan Behrens und Uwe Pape schreiben in ihrem Buch Monographien historischer Orgeln, Berlin Karlshorst von 1991 auf Seite 24: “...Der schöne Prospekt, der in seiner ornamentalen Ausgestaltung vollkommen erhalten blieb, ist mit seiner filigranen Ausschmückung ganz dem höfischen Rokoko verpflichtet. Die Qualität des Schnitzwerkes ist von überragender Bedeutung und geht auf Entwürfe Johann Michael Hoppenhaupts zurück. Die Verwendung einer Engelschwinge in den Rocaillen deutet auf eine Gestaltungsform hin, die ansonsten nur der Bildschnitzer und Orgelbauer Gottlieb Scholtze beim Bau seiner Orgeln verwendet hat...“.

Vorzustände am Schnitzwerk des Untergehäuses: Kartusche über dem Spieltisch
Vorzustände am Schnitzwerk des Untergehäuses: Südliche Rocaille
Vorzustände am Schnitzwerk des Untergehäuses: Detail der nördliche Rocaille mit Schäden in der Vergoldung durch verleimte Absprengung der Holzsubstanz.

 

Vorzustände am Schnitzwerk des Untergehäuses.
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Die Restaurierung der Fassung am Prospekt

Die Restaurierung der Fassung am Prospekt war Teil der komplexen Sanierung der Orgel. Die im Verlauf von über 250 Jahren vorgenommenen Veränderungen am Orgelwerk wurden wieder zurückgeführt. Zeitgleich mit der Wiederherstellung des Orgelwerkes wurde dabei die Restaurierung des durch Alterung, Abnutzung, vor allem durch mehrfache Umsetzung und Einlagerung unansehnlich gewordenen Prospektes durchgeführt.

Bei mehrfachen Ortsbegehungen im Jahr 2008 hat die Restauratorin Hilke Frach-Renner den jetzigen Zustand der Holzsubstanz und der Fassung am Orgelprospekt eingeschätzt, in der nachfolgenden Restaurierungskonzeption die notwendigen Maßnamen vorgeschlagen und in den Jahren 2010 und 2011 durchgeführt.

 

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