Roland Münch
1936-2001
Roland Münch wurde am 10.02.1936 geboren. Er erhielt mit 9 Jahren Klavier-, mit dreizehn Orgelunterricht bei Diethard Hellmann, Hans-Joachim Rotzsch und Robert Köbler, bei dem er auch während seines Leipziger Kirchenmusikstudiums im Orgelfach weiter unterwiesen wurde. Während seines Studiums spielte er noch an der Orgel der 1968 gesprengten Universitätskirche. 1958 trat Münch seine erste Kantorenstelle an der Wenzelskirche in Naumburg an, wo er eine Rekonstruktion der dortigen Hildebrandorgel veranlasste. Ab 1960 war er Kantor an der Zionskirche in Berlin.
1969 begann er seine Tätigkeit als Kantor an der evangelischen Kirche in Berlin-Karlshorst, die 32 Jahre dauern sollte. Roland Münch rückte die Amalien-Orgel, die zwar seit 1960 in Karlshorst aufgestellt war, deren historische Bedeutung aber weitgehend in Vergessenheit geraten war, wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Seine Rundfunkaufnahmen aus den 70er Jahren sind die ältesten Tondokumente der Amalien-Orgel überhaupt. Er spielte mehrere Schallplatten und CD ein. Eine Einspielung der Orgelkonzerte von Carl Philipp Emanuel Bach mit dem gleichnamigen Berliner Kammerorchester unter Hartmut Haenchen wurde 1988 mit dem "Deutschen Schallplattenpreis" der Bundesrepublik ausgezeichnet. Die Restaurierungsarbeiten an der Orgel 1987 begleitete er wesentlich mit.
1986 wurde Roland Münch Kirchenmusikdirektor in Berlin. Münch unternahm zahlreiche Konzertreisen u.a. durch Deutschland, Österreich, die Schweiz, Ungarn, die damalige UdSSR und die USA. Er spielte auch auf anderen historischen Orgeln u.a. in Naumburg, Brandenburg, Zschortau, Pomßen, Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen ein. Roland Münch war außerdem langjähriger Cembalist des Kammerorchesters Berlin.
Roland Münch starb am 27. September 2001 in Berlin.